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Whiteout

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Whiteout

Hintergrund:

(DOD, NATO) Verlust der Lagebestimmung in Bezug auf den Horizont verursacht durch die Sonne, die von Schnee und bewölktem Himmel reflektiert wird.

So erklärt das Defense Technical Information Center des US-amerikanischen Militärs den Begriff "Whiteout".

Ziel der Übung war ein Gehäuse das sich dezent von der breiten Masse abhebt ohne all zu aufdringlich gemoddet zu wirken. Zugleich sollte der Rechner möglichst leise aber trotzdem gut gekühlt sein. Letzteres ließ sich durch den Einsatz einer Wasserkühlung zusammen mit einigen ausgesuchten und teilweise stark gedrosselten Papst-Lüftern erreichen.

Modifikationen:

In die Frontklappe wurde ein Plexiglasfenster eingesetzt und eine Beleuchtung für die 5,25"-Laufwerke eingebaut. Aus dem unteren Teil der Blende wurden die Querrippen entfernt und durch ein engmaschiges Gitter ersetzt. Der Aquatube-Ausgleichbehälter wurde mit einer selbstgebauten Halterung hinter der Frontklappe eingebaut. Die Festplattenkäfige und deren Halterungen wurden entfernt um dem Radiator Platz zu machen. Um die Pumpe mit Strom versorgen zu können wurde eine Verteilung in die Netzteilbende eingebaut.
Außerdem sind da noch ein paar undokumentierte Kleinigkeiten, wie die gegen weiße LEDs ausgetauschten Power- und IDE-LED, die weiße Beleuchtung der Luftlöcher an der Seite sowie des Lufteinlass-Gitters, das auf leise gemoddete Enermax-Netzteil, usw...

Kühlung:

Zum Einsatz kommt eine Wasserkühlung aus dem Hause Aqua-Computer. Ich habe mich für diesen Hersteller entschieden da mir dort das Preis/Leistungs-Verhältnis am besten zu sein schien.

Das Wasser fließt wie auf der Abbildung von der Seite gesehen entgegen den Urzeigersinn. In Bewegung gehalten wird es von einer Eheim 1046 Pumpe welche auf der Querverstrebung unterhalb des Netzteils liegt. Eine Montage im Liegen wird zwar von Eheim nicht empfohlen, ich hatte damit aber bisher keine Probleme. Die Pumpe ist nicht befestigt sondern nur in eine Lage Zellkautschuk "eingewickelt". Dadurch sollen die Vibrationen der Pumpe etwas gedämft und weniger stark ans Gehäuse übertragen werden, was jedoch vermutlich aufgrund der großen Auflagefläche und relativ hohen Festigkeit des Kautschuks nicht vollständig von Erfolg gekrönt wird. Zusammen mit den Schläuchen hält das die Pumpe fest genug so daß sie auch bei einem Transport im Auto nicht unkontrolliert im Gehäuse herumpurzelt.
Wieso ich mich für die 1046 entschieden habe, obwohl doch für nur unwesentlich mehr Geld die doppelt so leistungsstarke 1048 zur Verfügung steht? Ganz einfach: Die Mehrleistung der stärkeren Pumpe ist absolut unnötig und kann sogar zu Problemen führen. Es ist wichtig eine Durchflußmenge von mindestens 40 Liter pro Stunde sicher zu stellen, bei mehr gibt es kaum noch eine Leistungssteigerung (Quelle: Homepage von Henrik Reimers). Dieser Wert ist mir der 1046 ohne weiteres zu erzielen (Nenn-Förderleistung 300 l/h). Die 1048 schafft theoretisch den doppelten Wert, brauch dabei aber auch die doppelte Leistung und ist geringfügig größer. Sie hat entsprechend ihrer höheren Leistungsaufnahme auch eine höhere Verlustleistung was zu einer zwar geringfügigen aber unnötigen zusätzlichen Wärmequelle führt. Des weiteren hört man sehr oft Klagen von Wasserkühlern, deren Pumpe (in den meisten Fällen eine 1048) relativ laute Klapper/Rassel-Geräusche von sich gibt die mit einem sog. "Eheimmod" beseitigt werden müssen. Diese Geräusche sind zumindest zum Teil darauf zurück zu führen, daß die Pumpe (die eigentlich nicht für einen Inline-Betrieb gedacht ist) gegen einen relativ hohen Gegendruck arbeiten muß, was bei einer stärkeren Pumpe entsprechend eher auffällt.

Auf der CPU sitzt ein Cuplex CPU-Kühler Rev. 1.3. Ich habe mich für die 4-Loch Halterung für Sockel-A entschieden da diese eine höhere Stabilität verspricht als die Klammer-Halterung. Die Klammer-Halterung kann man zwar theoretisch mit wenigen Handgriffen montieren während man bei der 4-Loch Halterung das komplette Motherboard ausbauen muß, allerdings bleibt bei der Klammer-Halterung immer ein gewisses Risiko für CPU und Sockel während es bei der 4-Loch Halterung nahezu unmöglich ist den Kühler zu verkanten.


Whiteout

Zwichen Cuplex und Grafikkarte habe ich ein T-Stück eingebaut welches das Entleeren des Kreislaufs vereinfacht und zugleich als Winkelverbinder zur Grafikkarte fungiert. Ich nutze den hohlen Kunststoff-Stopfen um darin einen Temperaturfühler unterzubringen über den die Temperatur des Kühlwassers ermittelt werden kann.

Der Grafikchip wird von einem Twinplex GPU-Kühler (Rev. 1.2 mit GeForce-4 Blende) gekühlt. Den Twinplex habe ich zum einfachereren Verlegen der Schläuche und um einen zusätzlichen Winkelverbinder einzusparen mit einem geraden und einem gewinkelten Anschluß ausgestattet.

Um das Wasser kühl zu halten kommt ein Airplex Radiator zum Einsatz. Der Radiator wird durch zwei Papst 4412 F/2GL Lüfter (119 mm) belüftet welche sich über eine Spannungsregelung stufenlos von ca. 4-10,5 Volt regeln lassen.
Die relativ unkonventionelle Einbau-Variante des Airplex hat ihre Gründe: Einerseits bin ich kein Freund von Öffnungen im Deckel des Gehäuses. Man kann dann nichts mehr auf dem Gehäuse ablegen (gerade auf LANs mit ihrer chronischen Tisch-Knappheit äußerst unpraktisch) und es besteht die Gefahr das Fremdkörper ins Gehäuse fallen. Außerdem würden dadurch die oberen beiden 5 1/4"-Einschübe verloren gehen (nicht daß ich die wirklich alle brauchen würde, aber man kann ja nie wissen). Eine mögliche Alternative währe ein Einbau innen an der Gehäuse-Rückseite gewesen. Dazu hätte das Netzteil umziehen müssen (nach vorne, unter die Laufwerkskäfige, was kein größeres Problem währe) und die Querstreben in der Gehäusemitte hätten beschnitten werden müssen (was ich nicht wollte weil diese dem Gehäuse in erheblichem Maße Stabilität verleihen). Eine externe Montage des Airplex kam von vorneherein nicht in Frage da der Rechner transportabel bleiben soll. Man kann den Radiator zwar auch extern fest verschrauben, dann bleibt aber immer noch das Problem mit den recht empfindlichen Lamellen, welches nur durch eine aufwändige Halterung beseitigt werden könnte.
Die Lüfter saugen Frischluft von außerhalb des Gehäuses durch den Radiator nach innen. Das hat den Vorteil daß das Kühlwasser mit kühlerer Umgebungsluft gekühlt wird als wenn man die erwärmte Luft aus dem Gehäuseinneren durch den Radiator nach außen bläst, was eine niedrigere Kühlwasser-Temperatur zur Folge hat. Dies ist aber zugleich auch ein Nachteil da für Chipsatz, Spannungswandler, RAM, etc. nur die bereits durch den Radiator vorgewärmte Luft zur Kühlung zur Verfügung steht was hier zu erhöhten Temperaturen führt.

Als Ausgleichbehälter benutze ich einen Aquatube (mit Beleuchtungsmodul), welcher in der Gehäusefront angebracht ist. Um den Kühlkreislauf zu befüllen muß ich das Gehäuse auf die Rückwand legen was insofern unpraktisch ist da dort der Stecker für die Stromversorgung der Pumpe angebracht ist. Der Aquatube sitzt im Kreislauf direkt vor der Saugseite der Pumpe (mit ein paar cm Schlauch dazwichen). So wird sichergestellt daß die Pumpe immer möglichst luftblasenfreies Wasser ansaugt. Luft in der Pumpe sollte unbedingt vermieden werden denn sie hat ein erhöhtes Laufgeräusch zur Folge und kann im Extremfall zum Stillstand des Kreislaufs führen.

Um zu gewährleisten daß die Plug&Cool-Anschlüsse sicher abdichten ist ein Schlauch mit einer hohen Festigkeit nötig. An Schlauchmaterial habe ich ca. 1,5m halbtransparenten 8x1mm Polyurethan (PUR)-Schlauch verlegt. Dieser Schlauch ist relativ starr und nur schwer zu knicken, verfärbt sich jedoch durch die Korrosionsschutz-Zusätze im Kühlwasser mit der Zeit. Anfangs habe ich als Korrosionsschutz G12-Kühlerfrostschutz von VW verwendet, welches durch seine auffalende Rosa-Färbung besticht. Mitlerweile wurde dieser aber durch ACfluid ersetzt, welches in einer erheblich geringeren Konzentration beigemischt wird und dadurch die Wärmekapazität des Wassers weniger stark beeinträchtigt. Außerdem ist es nahezu transparent.
Die Northbridge muß sich mit einem Zalman ZM-NB32J Passivkühler begnügen, des weiteren sind auch Spannungswandler und Taktgenerator auf dem Mainboard mit Kühlkörpern versehen.
Es sind drei weitere Lüfter im Einsatz: Der hintere Netzteillüfter wurde gegen einen leisen Papst 8412 N/2GL ausgetauscht und der untere komplett abgeklemmt. Die Festplatte wird von einem Papst 3412 NGL (92 mm) an 7 Volt belüftet, zur zusätzlichen Gehäusebelüftung kommt ein weiterer Papst 8412 N/2GL (80 mm), ebenfall an 7 Volt zum Einsatz.



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